Öffentliche Schwimmbäder:
Freibäder und Außenanlagen
Die Gemeinde Veilsdorf im Landkreis Hildburghausen beschäftigte sich seit mehreren Jahren mit der Sanierung ihres örtlichen Freibades. Die von verschiedenen Planern favorisierten Projekte, meist in Edelstahlvariante, waren alle samt im Bereich von 3 bis 5 Millionen € angesiedelt. Letztendlich sind diese alle aus der finanziellen Situation heraus nicht zum Tragen gekommen.
Maximale Investitionssumme 500.000 €.
Da wir das Schwimmbad schon seit 25 Jahren beliefern und im Jahr 2015 bereits eine Filteranlage eingebaut haben, sind wir über die "anderen, innovativen, kostenoptimierten" Sanierungsvarianten der Wintersteiner Schwimmbadtechnik GmbH ins Gespräch gekommen. Ähnlich wie bei vorherigen Projekten war die Aufgabenstellung, ein Sanierungskonzept zu entwickeln, dass mit den vorhandenen Mitteln der Kommune realisierbar ist. Das sind 65.000 € Förderung über das Leader-Programm bei maximaler Investitionssumme von 100.000 € und 350.000 € Förderung über das Schwimmprogramm bei einer maximalen Investitionssumme von 500.000 €.
Klar war, dass mit diesen zur Verfügung stehenden Mitteln eine übliche standardmäßige Sanierung nicht möglich ist, also ein Fall für die Praktiker aus dem Team der Wintersteiner Schwimmbadtechnik GmbH.
Bestandserhaltende Sanierung
Nachdem von der Kommune eine Studie in Auftrag gegeben worden war, wurde gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Gasterstädt und dem Verfasser ein Projekt erarbeitet, welches auf Basis einer sogenannten bestandserhaltenden Sanierung basiert. Das alte Schwimmbecken erhielt eine Betonsanierung, einen neuen Ringanker und die von der GUV vorgeschriebene Trittkante. Außerdem wurde im Nichtschwimmerbereich eine neue stahlbewährte Betonsohle eingebaut. Der Beckenkörper wurde in Folge komplett mit Gewebearmierung verspachtelt und anschließend mit einer Schwimmbadfolie Elbe elite ausgekleidet. Die Wasserführung erfolgt über die bereits vorhandene horizontale Einströmung mit 20 Düsen. Die Absaugung erfolgt mittels Skimmer-Technik und Bodenansaugung/-abläufen. Die Filtertechnik wurde gegenüber der bisherigen Anlage von 50 m³ Volumenstrom auf 100 m³ Volumenstrom erhöht, was etwa 1/5 der DIN-Vorgaben entspricht. Bei all unseren individuellen Lösungsansätzen nutzen wir die Grauzonen der KOK-Richtlinien und den Punkt 8.5.2 der DIN 19643. Als Desinfektionsverfahren wurde Calciumhypochlorit lt. DIN 19643 gewählt. Die Dosierung des Granulats erfolgt mittels Granudos 100 der Firma WDT.
Auch das Planschbecken wurde in unserer Standartbauweise, mit horizontaler Beckenhydraulik mit Skimmer-Technik, einer DIN-gerechten Mess- und Regelanlage (Hersteller Jesco Dosiertechnik), einem Sandfiltersystem, Folienauskleidung, rutschfesten Abdeckplatten, errichtet. Als Desinfektionsverfahren wurde Flüssigchlor gewählt, dabei haben unsere Planschbecken immer einen eigenen Kreislauf.
Nur aufgrund von zusätzlichen Einbauten, wie z.B. Duschen der Firma Rosskotten, Umarbeiten sämtlichen Edelstahlgeländer, Sanierung der alten Sprunganlage, Baumbepflanzungen und Rollrasen, um pünktlich eröffnen zu können, wurde das vorhandene Budget um 10 % überschritten.
Videogalerie
Bildergalerie: